Wählen wie die Großen können heute alle Kinder und Jugendliche, die für die Bundestagswahl am 24. September zu jung sind. Die U18-Wahl macht dies in ganz Deutschland möglich. Über 350 Wahllokale haben aus diesem Anlass in Berlin und Brandenburg geöffnet. In der Prignitz gibt es vier Lokale zum Wählen von 8 bis 18 Uhr, darunter in Perleberg, Groß Pankow, Pritzwalk und Putlitz. Der Kreisjugendring Prignitz hat diese Gelegenheit für die Kinder und Jugendliche in die Region geholt.
Als Wahlhelfer im Freizeitzentrum „Effi“ in Perleberg, dem Wahllokal, fungiert die Gruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ unseres Gymnasiums. „In Workshops erklären wir unter anderem was der Bundestag ist, welche Parteien antreten und wie man wählt“, berichtet Franziska Mäker, eine der Organisatoren. „Schüler aus der Oberschule und der Förderschule nehmen daran teil“, heißt es weiter. Viele weitere Schulen, darunter aus Glöwen und Wittenberge, nehmen mit einer Briefwahl an der U18-Wahl teil. Doch jeder, der unter 18 Jahre alt ist, kann dort wählen gehen, auch nach der Schule.
Die U18-Wahl gab es schon einige Male. Sie entstand im Jahr 1996 in Berlin und entwickelte sich stetig weiter. Zur lezten Bundestagswahl im Jahr 2013 gab es schon über 200.000 Stimmen in über 1500 Wahllokalen. Nachdem man vor Ort seinen Namen angegeben hat und einen Stempel bekam, damit man nicht zweimal wählt, ging es los. Jeder bekommt einen Stimmzettel und wählt dann wie ein Erwachsener in einer Wahlkabine und gibt den Stimmzettel abschließend in eine Wahlurne. Im Anschluss werden die Stimmen ausgezählt und auf der Website http://www.u18.org veröffentlicht.
„Ich bin schon sehr über das Ergebnis gespannt“, so Franziska Mäker. „Ich finde es gut, dass auch schon die jungen Leuten einen Einblick in die Politik bekommen und für ihre spätere richtige Wahl wissen, wen sie wählen.“
Text: Phil Haverbeck und Marcus J. Pfeiffer
Fotos: Marcus J. Pfeiffer