Ministerpräsident besucht Perleberger Gymnasium

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Begrüßung des Ministerpräsdidenten durch Schulleiter Veit Goralczyk-Pehl im Foyer der Schule.

Viele Hundert Asylbewerber leben zurzeit in Perleberg und Umgebung. Die meisten von ihnen sprechen nur Arabisch, selten auch Englisch. Um Arbeit zu finden, um im neuen Leben zurechtzukommen, sind Deutschkenntnisse das A und O. So hat es sich die Sprachtandemgruppe unserer Schule zur Aufgabe gemacht zu helfen, dort, wo ihre Hilfe am meisten gebraucht wird. Schüler der neunten und zehnten Klassen des Perleberger Gymnasiums treffen sich jeden Freitagnachmittag in ihrer Freizeit und bringen den Flüchtlingen Deutsch bei. Bereits im vergangenen Jahr berichteten wir über das großartige Projekt, welches von Daniel Pöhl ins Leben gerufen wurde: „Zunächst habe ich einzelnen Unterricht gegeben, bis ich am Anfang dieses Schuljahres der Gruppe „Schule ohne Rassismus“ mein Konzept vorgelegt hatte“, berichtete der Schüler im Dezember letzten Jahres. Jonas Henle von der Gruppe war von der Idee vollkommen begeistert: „Ich fand das Konzept von Daniel mit der Sprachtandemgruppe sehr gut. Ein Schüler unterrichtet einen Geflüchteten. So entstand Anfang Oktober die Gruppe an unserer Schule.“

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MIt einem selbst erstellten Lernhefter unterrichtet die Sprachtandemgruppe die Asylsuchenden.

Bis heute hat sich das Projekt immer weiter entwickelt, teilweise mit Unterstützung der SPD. Durch Mundpropaganda unter den Asylsuchenden kommen immer mehr, um Deutsch zu lernen. Auch die Zahl der helfenden Schüler ist auf bis zu zehn gestiegen.
Gestern Vormittag besuchte Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke zum Dialog-Forum Integration und Ehrenamt eine Veranstaltung in der Wittstocker Stadthalle und ließ es sich nicht nehmen am Nachmittag unsere Schule zu besuchen. Zusammen mit Landrat Torsten Uhe und dem Politiker Holger Rupprecht sowie der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“ verschafften sie sich selbst ein Bild von der Sprachtandemgruppe unseres Gymnasiums. „Eure Schule ist ein gelungenes Beispiel für Integration. Mit Wertschätzung und Respekt begegnet ihr hier den Flüchtlingen und lernt deren Biografien kennen“, betont der Ministerpräsident im Gespräch mit der Tandemgruppe. „Integration in der Gesellschaft ist ein wichtiger Punkt. Über Integration müssen Begegnungen geschaffen, Kontakte geknüpft sowie Vorurteile und Ängste abgebaut werden. Mit diesem großartigen Projekt seit ihr hier schon ein ganzes Stück weiter.“

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Politiker Holger Rupprecht, Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Schulleiter Veit Goralczyk-Pehl und Landrat Torsten Uhe (vlnr.) Im Gespräch mit der Gruppe.

Ebenfalls sehr begeistert von dem Projekt war Landrat Torsten Uhe: „Ihr seid der Politik schon ein ganzes Stück voraus. Indes wir uns um Integrationsgesetzte streiten, seid ihr schon längst dabei Integration zu machen.“
Der Ministerpräsident und der Landrat boten sich zudem als Ansprechpartner an, wenn es um Ausbildungs- und Praktikumsplätze geht. Gespräche haben gezeigt, dass es aufgrund eines Fachkräftemangels noch viele Reserven gibt. Des Weiteren haben die Gymnasiasten sehr wohl Verständnis dafür, dass ihre Anvertrauten alsbald eventuell in die Großstädte gehen, um dort zu arbeiten. Denn sie können trotzdem sagen: „Wir haben geholfen ihnen die deutsche Sprache näher zu bringen und der Kontakt reißt bestimmt nicht so schnell ab“, betont Jonas Henle.
Wir von der Schülerzeitung hatten zudem die Möglichkeit ein exklusives Interview mit Herrn Dr. Woidke zu führen. Darin ging es unter anderem um seinen Einstieg in die Politik, den Maßnahmen der Landesregierung für ein besseres Einleben von Flüchtlingen sowie dem neuen Busfahrplan in der Prignitz.


Hier geht es zum Interview der GAG Times mit dem Ministerpräsidenten


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Die Poltiker waren von dem Projekt sehr fasziniert.

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Eine kurze Besichtung der historischen Aula vom Haus I gehörte natürlich auch dazu.
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Ein Gespräch unter Männern.

Hier geht es zum Interview der GAG Times mit dem Ministerpräsidenten


Fotos: Elisa M. Schlosser und Marcus J. Pfeiffer
Text: Marcus J. Pfeiffer

 

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